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Hochzeitsfieber: Mein perfektes Hochzeitskleid

Hochzeitsträume im MEK: Unsere Hochzeit ist im Museum

Als mir mein Mann vor zweieinhalb Jahren den Antrag machte, fiel ich aus allen Wolken. Ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet und mich bis dahin nie mit dem Thema Hochzeit auseinandergesetzt. Ich habe Hochzeiten immer geliebt, aber eigentlich nur als Hochzeitsgast. Als der Antrag kam, war für mich aber klar, dass ich JA sage. Ein halbes Jahr lang plante mein Mann den Antrag: meine Familie und mein Team an der Arbeit wurde einbezogen, unser Freundeskreis und alle unsere ehemaligen Kollegen (mit denen wir sehr eng befreundet sind). Er stellte ein echtes Mammutprojekt auf die Beine und ich bekam von all dem nichts mit.

Die Verlobung

Um die lange Geschichte halbwegs kurz zusammenzufassen: Er erfand eine Social Media Konferenz in Stockholm, der Stadt meiner Träume, in der ich über vier Jahre gelebt habe. Er weihte meine engsten Freunde als Komplizen ein, ebenso meine Chefin Anja. Sie sollte mich als „Ersatz“ zu einer Konferenz schicken, zu der eine „Freundin von ihr“ nicht konnte. Er ließ über unsere gemeinsame Freundin Julia ein Flugticket faken, das Ticket für die Konferenz samt der Hotelunterkunft. So freute ich mich über Wochen hinweg auf die Konferenz.

Meine Freundin Michi sollte mit mir nach Stockholm fliegen für die 2-tägige Konferenz, da die Firma, in der sie zu der Zeit arbeitete, ebenfalls Sponsor der Fake-Konferenz war. Am Tag des Fluges traf ich am Flughafen, am Bahnhof und im Stadtzentrum Stockholms immer wieder auf Freunde (Amelie, Olli, Julia), bis ich schließlich dachte, mir würde der Kopf platzen. „Wie können all diese Leute rein zufällig zur selben Zeit wie ich in Stockholm sein?! – so mein Gedankengang. Dass da aber etwas ganz anderes läuft, kam mir nicht in den Sinn.

Als Michi und ich schließlich an einem Aussichtspunkt ankamen und ich noch mehr Freunde sah, war in meinem Kopf nur noch White Noise. Es war zu viel und ich bekam nichts mehr auf die Reihe. Ach ja, meine Schwester tauchte auch noch auf…

Kurz darauf saß ich vollkommen verdattert allein auf einer Decke, weil alle anderen das Weite gesucht hatten. Ich bekam ein iPad in die Hand gedrückt und Kopfhörer aufgesetzt. Es lief ein Film ab, der alles, was sich in der vergangenen Stunde und in den letzten 6 Monaten zugetragen hatte erklärt wurde – kurz darauf kniete Philipp vor mir und machte den Antrag. Crazy!

Wer noch mehr Details lesen möchte: Schaut auf die Webseite zur Fake-Konferenz SVPH (ich hab nicht einmal gecheckt, dass das unsere Anfangsbuchstaben sind…), zum Antrag und unserer Hochzeit).

Die Hochzeitsplanung

Kurz nach der Verlobung fingen wir an, die Hochzeit zu planen. Wir überlegten uns, was für eine Hochzeit uns vorschwebt. Es sollte eine große Sause werden, denn irgendwie haben wir immer groß gefeiert und wollten zur Hochzeit keine Ausnahme machen. Ein Festival sollte es sein, bei dem wir mit unseren Gästen gemeinsam feiern. Doch schon bei der Recherche nach Locations merkten wir, dass das, was uns vorschwebte, ganz schön aufwändig werden würde. Deswegen entschlossen wir uns schnell für eine Hochzeitsplanerin und wurden mit Olivia von Love Circus wunschlos glücklich.

Sie setzte unsere Festival Hochzeit so um, wie wir es uns gewünscht hatten. Wir bekommen immer wieder Gänsehaut, wenn wir uns die Fotos und Videos anschauen. Es gab Eintrittskarten, Einlassbändchen, goldene Folienumschläge mit Konfetti für die Gäste, wir hatten Pappbecher (aus recyceltem Material) mit unserem Logo drauf und unsere feierlichen Festival-Outfits.

Wir hätten uns alles in allem kein schöneres Fest wünschen können, womit unsere Hochzeit definitiv eine Traumhochzeit war.

Die Ausstellung im Museum für Europäische Kulturen

Kurz nach unserer Hochzeit letztes Jahr im August wurden wir vom Museum für Europäische Kulturen (MEK) kontaktiert. Sie planten eine Ausstellung „Hochzeitsträume„. Der Plan: Es sollten Hochzeiten aus verschiedenen Kulturen und Epochen dargestellt werden. Unsere Hochzeit sollte darin einer der Vertreter einer modernen Hochzeit sein. Wir konnten es kaum glauben!

Unsere Hochzeit als Teil einer Ausstellung?! Unglaublich!

Nach ein paar weiteren Treffen mit einer Kuratorin wurde der Rahmen der Ausstellung immer konkreter, sodass wir auch erfuhren, welche Dinge von uns benötigt wurden und was wir von der Ausstellung erwarten können.

Nachdem im Juli unsere Sachen abgeholt wurden und Ende September die Ausstellung eröffnet wurde, haben wir es nun  endlich geschafft nach Dahlem zu fahren und uns die Ausstellung „Hochzeitsträume“ anzuschauen. Und wie nicht anders zu erwarten sind wir begeistert, gerührt und können es immer noch nicht ganz glauben, dass wir wirklich Teil dieser Ausstellung sind. Neben modernen Hochzeiten (mit dabei ist zum Beispiel auch eine opulente türkische Hochzeit inkl. Henna-Zeremonie) sind Hochzeiten aus ganz Europa ausgestellt, interessante Fakten zu Hochzeiten, Hochzeits- und Totenkronen und ein paar interaktive Elemente.

Neben meiner Ledercorsage von Marina Hoermanseder, meinen Schuhen, Philipps Anzug und unseren Eintrittskarten samt Festivalbändchen und Konfetti, sind drei Tablets ausgestellt, auf denen sich Besucher durch unsere Webseiten klicken können.

Ist das alles aufregend! Die Ausstellung ist noch bis Ende Juli 2019 im MEK zu finden – nichts wie hin da!

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