Schon seit mehr als einem Jahr kommt mir nur noch Naturkosmetik ins Haus. Nach der Umstellung bei der Gesichtskosmetik legte ich mit Naturkosmetik bei meinem Deo nach. Zum einen der Umwelt zuliebe, aber eben auch meiner Haut zuliebe, da ich die Hoffnung hegte die Irritationen loszuwerden. Hier kommen meine Erfahrungen mit Naturdeos.
Inhalt:
Naturkosmetik: Nicht immer die beste Lösung
In den letzten Monaten habe ich einiges an Naturkosmetik getestet und herumprobiert. Denn Naturkosmetik muss nicht automatisch bedeuten, dass die Haut alles prima findet. Viele Naturkosmetika enthalten nämlich einen höheren Alkoholanteil, als herkömmlich Kosmetik. Das passiert oftmals aus dem Grund, weil Alkohol als Ersatz für Konservierungsstoffe eingesetzt wird. Das mag nicht jede Haut, vor allem jetzt, wo die Zeit der Heizung und der sinkenden Außentemperaturen wieder da ist.
Mitterweile habe ich Produkte gefunden, mit denen meine Haut gut klar kommt. In den kommenden Tagen stelle ich daher auf dem Blog meine Lieblingsmarken und -produkte vor, auf dass sie der ein oder anderen von euch auch gefallen (oder helfen).
Beginnen werde ich mit Deos, da ich hier am radikalsten umgestellt habe: plastikfrei, aluminiumfrei, rein natürlich. Die vier vorgestellten Naturdeos habe ich alle getestet, sowohl im Alltag, beim Sport, im Urlaub (sprich Transport), damit ein möglichst vollständiges Bild entsteht.
Naturkosmetik Deos: Ein Überblick
Was ist eigentlich mit Naturdeos gemeint? Das sind all diese Deos, bei denen die Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs sind. Liest man sich die Inhaltsstoffe durch, kann man bei den meisten sogar verstehen, was gemeint ist. Die Basis der meisten Naturdeos sind Sodium Bicarbonat (Backpulver), Kokosöl, Sheabutter, Duftöle. Was man auf der Liste vergeblich suchen wird, sind Aluminiumsalze.
Aluminiumsalze kommen zum Einsatz, weil sie die Poren verschließen und somit den Schweißfluss regulieren. Doch mit verstopften Poren kann sich der Körper nicht mehr selbst regulieren. Es kann zu Entzündungen kommen, die jucken und brennen können. Außerdem gelten Aluminiumsalze als nervenschädigend und stehen in Verdacht, Brustkrebs und Demenz zu begünstigen. Deswegen: Besser weglassen.
Parabene kennen wir vor allem aus der Shampoo-Werbung, jedoch sind sie in vielen Kosmetika vertreten. Sie werden als Konservierungsmittel eingesetzt und sollen Keim- und Pilzbefall verhindern. Sie stehen im Verdacht dem Hormon Östrogen sehr ähnlich zu sein und somit unseren Hormonhaushalt zu beeinflussen, aber auch Allergien auszulösen. Letzteres gilt jedoch noch als umstritten. Parabene wurden allerdings schon in Brustkrebstumoren nachgewiesen. Auch wenn noch nicht alles restlos erforscht ist, wurde ein Zusammenhang zwischen Krebstumoren und Parabenen hergestellt.
Silikone, Paraffine und Mineralöle sind oft auf der Liste von Inhaltsstoffen zu sehen. Bei ihnen handelt es sich um Erdöl-Produkte, die eine pflegende Wirkung der Haut vorgaukeln sollen. Tatsächlich schmieren oder sprühen wir uns aber mit Erdöl ein. Klingt nicht sonderlich appetitlich, oder? Außerdem ist die Erdölförderung alles andere als nachhaltig und umweltschonend, sodass man sie mit der Wahl der Kosmetikprodukte nicht noch unterstützen sollte.
Warum Naturdeos?
Die oben aufgeführten Inhaltsstoffe herkömmtlicher Deo-Hersteller sind eigentlich schon Begründung genug für die Verwendung eines Naturdeos. Etwas, das wir uns täglich auf die Haut auftragen, sollte weder allergieauslösend, noch hautirritierend oder gar krebsauslösend sein. Der eigenen Gesundheit, aber auch der Umwelt zuliebe, sollte man Naturdeos eine Chance geben.
Aber: Der Körper wird sich erst ein wenig umstellen müssen. Da Naturdeos ohne Aluminium auskommen, muss der Schweißfluss wieder vom Körper selbst reguliert werden. Und das kann nach jahrelanger Anwendung herkömmlicher Deos ein wenig dauern. Deswegen: Nicht gleich aufgeben, wenn der teure Naturdeo nicht so funktioniert, wie man es sich vorgestellt hatte. Der Körper braucht etwas Zeit.
An die Stelle des Aluminiumsalzes tritt übrigens Zinkricinoelate, das die Entstehung von Gerüchen unterbindet. Naturdeos schützen auf natürliche Weise vor Geruch, natürliche Öle und Fette pflegen die Haut, während die natürlichen Duftstoffe für einen guten Geruch sorgen.
Lush: Teo
Teo von Lush hat mich sozusagen an feste Deos herangeführt. Der zugegebenermaßen große Stein ist nicht unbedingt das kompakteste, dafür ist er aber unheimlich ergiebig und riecht gut. Ich fand ihn einfach in der Handhabung, aber schon ein wenig gewöhnungsbedürftig. Der Deo-Stein fühlt sich grob-pudrig an und hat an der Unterseite eine blaue Wachsschicht, die das Halten angenehmer machen soll. Für den Transport würde ich mir in Zukunft noch eine passende Box besorgen, da sowohl die öligen Inhaltsstoffe, als auch die Wachsschicht jede Papiertüte durchfetten.
Mein Tipp: Nicht direkt unter frisch rasierte Achseln reiben. Das kann nämlich ganz schön brennen und die empfindliche Haut in den Achseln irritieren.
Inhaltsstoffe: Teo ist aus Sodium Bicarbonate (auch bekannt als Backpulver), das mit Wacholder, Teebaum und Zitronenöl versetzt ist. Die Inhaltsstoffe wirken antibakteriell und riechen angenehm dezent nach Zitrusnoten. Alle Inhaltsstoffe findest du auf der Lush-Homepage.
Preis: 8,95€ bei Lush
iplusm: Deo Creme
Die Deo-Creme Grapefruit war mein erster cremiger Deo. Es kommt in einem Glastiegel, der 50ml fasst. Mein erster Eindruck war, dass mir der Geruch nach Grapefruit gefiel und sich die Creme gut verteilen ließ. Meine Laufrunden hat das Deo mit Bravour gemeistert. Die fruchtige Geruch ist nicht zu dominant, ganz im Gegenteil. Ich würde dazu raten, die Creme aufzutragen und kurz einziehen zu lassen, damit man sich keine Deostreifen vom Zinkoxid in die Kleidung schmiert.
Mein Tipp: Direkt nach der Dusche auftragen und einziehen lassen.
Inhaltsstoffe: Kokosöl, Rapsöl, Zinkoxid, Mandelöl, Olivenöl, Sodium Bicarbonat (eine ausführliche Liste findest du auf iplusM)
Preis: 10,90€ im iplusm-Shop (und in ausgewählten Reformhäusern/Bioläden)
Ben & Anna Deo
Die Deos in der Papprolle habe ich eher durch Zufall entdeckt, als ich mir das Naturkosmetik-Regal bei Budni genauer anschaute. Insgesamt gibt es die Deos in der Papprolle in sechs verschiedenen Gerüchen. Neben den Papprollen gibt es auch noch Deo-Sticks in Plastikverpackung. Was mir bei der Anwendung auffiel war, dass man relativ viel Produkt aufträgt, wenn die Achseln trocken sind. Dann bröselt auch mal hier und da etwas auf den Boden. Gewirkt hat der Deo allemal und auch die Gerüche gefallen mir.
Mein Tipp: Die Achseln vor der Benutzung ein wenig anfeuchten, damit nicht ganz so viel Deo aufgetragen wird. Außerdem muss der Deo unbedingt kühl gelagert werden, da er sonst schnell schmelzen kann.
Inhaltsstoffe: Sodium Bicarbonat, Sheabutter, Kokosöl (eine ausführliche Liste findest du auf Ecco Verde)
Preis: 7,99€ im Ben & Anna Shop (und in ausgewählten Drogeriemärkten)
Holy Pit
Der Name knallt, die Verpackung auch. Die schwarze Tube mit dem Neon-Schriftzug lässt alles vermuten, aber keine Naturkosmetik. Ist sie aber. Die kleine Tube hat mich erst etwas stutzig gemacht, weil sie wirklich klein ist. Also Clutch-klein. Aber: da man von dem Deo nur eine erbsengroße Menge pro Achsel braucht, hält sie gut 6 bis 8 Wochen. Der Geruch ist angenehm unisex, wie ich finde. Also weder sonderlich männlich oder weiblich-floral, sondern dezent unisex. Nach dem Auftragen bleibt kein schmieriges Gefühl zurück, auch ein schwarzes T-Shirt wird nicht zum Zebra, wenn man es überstreift. Die Wirksamkeit habe ich bei tagelangen Langlaufskitouren überprüfen können und kann verkünden: ich hab nicht gerochen. Das Deo hat mich nicht im Stich gelassen und überzeugt mich nicht nur als Natur-Deo, sondern ganz allgemein als Deo. Zwei Daumen hoch.
Inhaltsstoffe: Barbassuöl, Kakao, Sheabutter, Rizinusöl, Aloe Vera, Natron, Sojaöl, Zinkoxid, Vitamin E
Preis: 7,90€ im Holy Pit Onlineshop
Disclaimer: Holy Pit wurde mir zum Testen zur Verfügung gestellt.
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Ich werde die Liste weiterführen, sobald mir neue Deos in die Hände fallen. Aber erst einmal werden die drei Kandidaten aufgebraucht. Über Anregungen, welche Deos ich testen sollte, freue ich mich auf jeden Fall!