Wandern, Fernwandern, Trekking, Spazieren, Pilgern – so viele unterschiedliche Wörter, aber worin liegt der Unterschied? Oder gibt es überhaupt Unterschiede? Diese Frage habe ich mir lange genug gestellt und bin der Definition mal auf den Grund gegangen.
Wie es mit Definitionen aber oft der Fall ist: Jeder scheint ein bisschen seine eigene zu haben. Worin sich die Bezeichnungen wandern, trekking und spazieren unterscheiden und warum es überhaupt wichtig ist, den Unterschied zu kennen, liest du hier.
Inhalt:
Wandern
Mit Wandern wird allgemein die Erkundung zu Fuß von touristisch nicht oder nur wenig erschlossenen Regionen benannt. Im allgemeinen Sprachgebrauch sind damit meist Tagestouren unterschiedlichen Anspruchs gemeint.Tendenziell sind Tageswanderungen nur mäßig anstrengend. Mit Tagestour ist gemeint, dass du das Ziel noch am gleichen Tag erreichst, zum Beispiel in der Sächsischen Schweiz. Prinzipiell kann man auch mehrere Tage wandern, zumeist wird dann aber die Umgebung sternförmig erkundet, man übernachtet also stets am gleichen Ort.
Hiking
Hiking beschreibt im Prinzip das Gleiche wie Wandern, nur eben auf Englisch. Klingt halt ein bisschen cooler, weil man mit „wandern“ irgendwie immer noch ein etwas eingestaubtes Image verbindet. Deswegen sagt man als Wanderer, der etwas auf sich hält, fortan Hiking. Logisch, oder?
Trekking
Als Trekking bezeichnet man mehrtägige Touren, bei denen man entlang der Strecke übernachtet. Das ist auch der entscheidende Unterschied zwischen Wandern und Trekking: das Übernachten entlang der Strecke. Dabei ist die Art der Unterkunft, bei einer lockeren Definition, egal: ob Hütte, Zelt oder Lodge, alles findet Raum beim Trekking. Strenge Definitionen sagen aber, dass beim Trekking ausschließlich im Zelt übernachtet wird.
Tendenziell ist Trekking anspruchsvoller, als das Wandern, wirklich trennscharf sind die Definitionen hier aber bezüglich des Anspruchs nicht immer. Zu Trekking gehört nicht nur die Fortbewegung zu Fuß, sondern auch per Kanu und Fahrrad – Hauptsache muskelbetrieben.
Da man beim Trekking mehr Zeit einplant, weil die Touren länger sind, erreicht man hier auch entlegenere Gebiete. Das bringt gewisse Anforderungen an das Gepäck und die Ausdauer mit sich: Der Rucksack wird für gewöhnlich größer und schwerer, als bei einer Wanderung, da Zelt und Verpflegung Platz finden müssen. Dementsprechend muss der Trekkende auch fitter sein, als ein Wanderer auf Tagestour.
Fernwandern
Und was unterscheidet nun Trekking von Fernwandern? Beides bezeichnet zwar das Wandern über längere Distanzen, beim Fernwandern ist aber meistens mehr Infrastruktur vorhanden, als beim Trekking. Beim Fernwandern führt die Route an Hütten oder Pensionen vorbei, sodass man auch gut ohne Zelt auskommt. Klassische Fernwanderwege sind der Traumpfad von München nach Venedig oder der berühmte E1-Wanderweg vom Nordkap nach Sizilien.
Pilgern
Nun mag sich der aufmerksame Leser fragen: Ist Pilgern nicht auch Fernwandern? Ja, ist es, aber mit einer anderen Intention. Beim Pilgern stehen Spiritualität und Religion im Vordergrund. Noch dazu sind Pilgerpfade meist sehr gut erschlossen und selten abgeschieden (sprich: voll), womit sich das Pilgern vom Fernwandern auch in puncto Anspruch unterscheidet. Die Distanzen bei Pilgerpfaden können zwar sehr lang sein, dennoch sind keine größeren Herausforderungen wie bei Fernwanderungen zum Beispiel in den Dolomiten zu erwarten. Ausdauer ist aber zweifelsohne gefragt.
Spazieren
Das ist das, worauf wir als Kinder sonntags nie Lust hatte. Damit gemeint sind kleinere Runden durch die Nachbarschaft oder den nahegelegenen Park und Wald. Diese Runden enden zumeist im Café bei Kaffee und Kuchen, sodass man auch die Wanderschuhe getrost zuhause lassen kann.
Charlene
28. Juli 2021 at 20:00
Toller Artikel. Die Eingliederung macht Sinn
Svenja
30. Juli 2021 at 9:26
Vielen Dank!