fbpx
Reisen. Frauen. Auswandern.
Für echtes Networking statt elitären Klassentreffen

Für echtes Networking statt elitären Klassentreffen

Netzwerken wird oft als der Schlüssel zum Erfolg bezeichnet. Wer gut vernetzt ist hat immer die Informationen aus erster Hand. Wer gut vernetzt ist, muss sich keine Sorgen um seinen Job machen. Denn Netzwerker werden gern mit Kusshand genommen und werden nur ungern gehen gelassen. Netzwerker wissen auch immer von neuen Jobs. Netzwerken ist toll, man lernt spannende Leute kennen, die Social Butterflies unserer Szene. Soweit die Theorie.

Was mir aber in letzter Zeit immer häufiger auffällt ist dass sogenannte Netzwerk-Events immer aus den selben Gesichtern bestehen. Immer die gleichen Leute posten Bilder von Netzwerk-Event „wie-auch-immer-wo-auch-immer“ mit den immer gleichen Leuten. Mich beschleicht immer mehr das Gefühl, dass diese Netzwerk-Events doch nur Klassentreffen der immer gleichen Nasen sind. Sicher, es ist schön sich zumindest einmal im Monat wiederzusehen. Aber als Netzwerk-Event wird man dieses Treffen dann nicht mehr bezeichnen können, vielmehr einem Stammtisch, oder eben einem Klassentreffen.

Netzwerken? Ja, aber bitte nur mit wichtigen Influencern

Daran ist nicht weiter schlimm, schade ist es aber, wenn sich andere ausgeschlossen bzw nicht willkommen fühlen, weil ja eh der immer gleiche Kreis von Leuten da ist. Wie oft lese ich in den Kommentaren dieser Netzwerk-Events Anfragen von Zugezogenen oder Neulingen, die schüchtern fragen, ob sie denn kommen dürfen. Selbsternannte Netzwerk-Communities bekommen mit steigender Popularität ein so elitäres Flair, dass sich manche nicht einmal hintrauen. Ich stelle mir die Frage, was so ein Netzwerk dann überhaupt noch bringt. Wenn sich neue Personen nicht mehr willkommen fühlen und ein Einheitsbrei der immer gleichen Leute entsteht, läuft was schief.

Generell erlebe ich immer mehr Communities, Events und Veranstaltungsreihen, die am Anfang noch persönliche Nachrichten an jeden interessierten Besucher schrieben. Dieses warm-flauschige Gefühl von „wir würden uns freuen, wenn du kommst“ vermitteln und alle haben sich so gern. Das flauschige Gefühl hält genau so lange, bis die kritische Masse an regelmäßigen Besuchern und einer Zahl X von Medienberichten erreicht ist und alles eine gewisse Eigendynamik entwickelt. Ab diesem Punkt wird es nämlich elitär. Nicht mehr jeder darf kommen, man möchte nur noch bestimmte Gesichter unter dem Event-Hashtag sehen, die immer gleiche Brühe. Man kommt nur noch über Gästeliste oder Einladung hin.

Für mehr Willkommenskultur beim Netzwerken

Wer, wenn nicht die Gäste, haben die Veranstalter und die Veranstaltungsreihe so groß gemacht? Die Krone setzte dem Ganzen eine Netzwerkveranstaltung für Mütter auf, bei der darum gebeten wurde, Kinder und Kinderwagen zuhause zu lassen. Super Signal!

Ich wünsche mir wieder mehr Netzwerk-Events, bei denen es eine gewisse Fluktuation gibt. Bei denen die Coolness auch mal an der Garderobe abgegeben wird, der echte Austausch im Mittelpunkt steht und jeder frei nach dem Motto „Come as you are“ willkommen ist. Vielleicht ist es an der Zeit eine eigene Veranstaltungsreihe zu starten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.