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PMS: Die Qualen vor der Menstruation

PMS: Die Qualen vor der Menstruation

Als ich mich neulich auf Instagram Stories über das mir bevorstehende PMS-Desaster selbst bemitleidete, schickte mir ein Freund eine Nachricht. Er fragte, ob ich PMS nicht mal ein wenig genauer erklären könnte, was das eigentlich ist und warum man sich darauf so wenig freut. Klar, wird gemacht! Nach dem Absetzen der Pille, Livia, Thinx und der Menstruationstasse kommt hier also der Artikel, der PMS und die damit verbundenen Beschwerden beleuchtet.

Was ist PMS?

PMS steht für prämenstruelles Syndrom. Denn einmal im Monat die Periode zu bekommen und von Krämpfen geplagt zu werden war der Natur offensichtlich nicht genug. Sie schickt zusätzlich PMS ins Rennen, das ab zwei Wochen vor der Periode den Körper und die Psyche terrorisiert. Ich schleppe PMS zum Glück keine ganzen zwei Wochen mit mir rum, sondern nur 2-3 Tage. Dann folgt die Ablösung durch die Menstruationskrämpfe. Yay!

Ausgelöst wird PMS durch Hormonumstellungen. Jetzt mal ein bisschen Wissenschaft: Nach dem Eisprung sinkt der Östrogenspiegel. Gleichzeitig steigt das Gelbkörperhormon Progesteron. Dieses Ungleichgewicht im Hormonhaushalt steht im Verdachte PMS auszulösen. Zu 100 Prozent ist das aber noch immer nicht erforscht. Die hormonellen Schwankungen wirken sich auch auf die Produktion des Glückshormons Serotonin aus. Und das wiederum schlägt sich in der Stimmung nieder.

Diese Symptome können während PMS auftreten

  • Spannungsgefühl in den Brüsten
  • Depressive Verstimmungen und Stimmungsschwankungen
  • Reizbarkeit und Überempfindlichkeit
  • Ängste
  • Antriebslosigkeit und Müdigkeit
  • unreine Haut
  • Verstopfung, Blähbauch und Völlegefühl
  • Wassereinlagerungen und damit einhergehend Gewichtszunahme
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Kreislaufprobleme und Schwindel
  • Hitzewallungen und Schweißausbrüche
  • Rücken- und Unterleibsschmerzen
  • Druckgefühl im Unterbauch
  • Heißhunger-Attacken
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Schlafstörungen

Lange Liste, oder? Die Symptome können sowohl körperlicher, als auch psychischer Natur sein. Ein wirkliches Wohl oder Übel gibt es aber nicht, denn irgendwie sind alle blöd und nerven. Die Tage vor der Mens werde ich unausstehlich und mag mich selbst am allerwenigsten. Ich fühle mich fett und aufgequollen, alle Klamotten sind zu eng und alles sieht bescheuert aus. Die frisch gewaschenen Haare verfetten innerhalb von Minuten und zu allem Überfluss verwandelt sich der ebenmäßige Teint in ein Lichtenstein-Comic aus Rottönen. Und wenn dann noch jemand Kritik übt heule ich garantiert, denn während der PMS-Tage fühle ich mich ohnehin vom Leben überfordert.

Nun ist es aber nicht so, dass jede Frau die volle Breitseite dieser Symptome abbekommt. Manche bleiben sogar gänzlich verschont (die Glücklichen), mich erwischt es dagegen besonders mit depressiven Verstimmungen, Gereiztheit, Sensibilität und fiesem Blähbauch. Damit fühlte ich mich vergangenes Wochenende im Spa-Hotel im Bikini besonders wohl – PMS kann übrigens auch Timing richtig gut…

Wie geht man am besten mit PMS um?

Während es mich früher ziemlich fertig gemacht hat und ich mich immer fragte, was denn nur schon wieder mit mir los sei, hilft mir die App Clue dabei, eben diese Symptome einzusortieren. Das hilft insofern, dass ich mich von meinem eigenen Körper nicht mehr so fremdgesteuert fühle und mich selbst nicht niedermache, wenn ich mich mal nicht so gut fühle. Das bedeutet auch, dass ich tendenziell Verabredungen, die auf einen PMS-Tag fallen tendenziell verschiebe oder absage, weil mich dann zwischenmenschliche Interaktionen tierisch anstrengen. Unterhaltungen, ausgelassen zu sein und einfach gut drauf sein funktioniert an diesen Tagen schlichtweg nicht. Für alle Beteiligten ist es dann besser, wenn ich einfach zu Hause bleibe und chille.

Mir hilft es auch meinen Mann vorzuwarnen, dass PMS wieder an die Türe klopft. Bevor wir in bestimmte Diskussionen einsteigen, drücken wir lieber den Pause-Knopf und vertagen bestimmte Themen auf Tage, die hormonell ein wenig ausgeglichener sind.

Und wann hört der PMS-Spaß endgültig auf, mag sich der ein oder andere fragen? Tja, leider erst wenn die Wechseljahre eintreten. Zu denen wiederum dürfen wir Frauen eine ganz neue Liste an Symptomen sammeln. Vorfreude! Ansonsten legen wir eine PMS-Pause während der Schwangerschaft. Und die Schwangerschaft endet womit? Genau, mit höllische Schmerzen. Mal im Ernst, irgendwer hat doch was gegen uns, oder? Immer diese Schmerzen!

Ok, ok, Bücher wie das „Tagebuch“ rufen dazu auf, das Frausein mehr zu zelebrieren und uns daran zu erfreuen, wozu unser Körper in der Lage ist. Wird man aber immer wieder von Schmerzen oder psychischen Symptomen geplagt, fällt das Feiern manchmal schwer.

Tipps zur Bekämpfung von PMS

Wer hat schon Lust jeden Monat aufs Neue die Stimmungsschwankungen, Schmerzen und Beschwerden zu ertragen? Eben! Es gibt ein paar homöopathische Mittel, die einen Teil der Beschwerden lindern können.

  • Frauenwurzel
  • Mönchspfeffer
  • Alpenveilchen
  • Schwertlilie
  • Tigerlilie

Mir helfen vor allem Ruhe, regelmäßiger Sport, Tee, Leggings, Schokolade und Ben&Jerry’s, besonders Peanut Butter Cup. Das ist bestimmt auch wissenschaftlich erwiesen. (Wobei Ratgeber immer wieder betonen, dass der Verzicht auf Zucker während des prämenstruellen Syndroms klug ist, vor allem um nicht noch mehr Wasser einzulagern. Aber für die Psyche ist was Süßes unbedingt empfehlenswert).

Wenn einmal alle Stricke reißen, helfen auch Medikamente wie Schmerzmittel. Die lindern aber lediglich die körperlichen Beschwerden, nicht aber die Stimmungsschwankungen. Es gibt keine Frau, die nicht mindestens eine Strategie hat mit PMS umzugehen.

Was dagegen nicht gegen PMS hilft, sind bescheuerte Sprüche a la „Hast du gerade deine Tage oder warum zickst du so?“ oder Geläster über Frauen, die „anscheinend immer ihre Tage haben“. Das Eis wegzuessen oder der Tip, vielleicht doch besser etwas anderes anzuziehen bringen das Gegenüber in definitive Lebensgefahr. Also besser bleiben lassen.

Photo by Toa Heftiba on Unsplash

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