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Alternative und nachhaltige Monatshygiene: Eine Übersicht

Alternative und nachhaltige Menstruationsprodukte: Eine Übersicht

Habt ihr auch das Gefühl, dass sich gerade in puncto Menstruationsprodukte eine Menge tut? Zero Waste, Bio-Baumwoll-Tampons, Menstruationstassen, Menstruationspantys und Stoffbinden: Mein Feed ist zumindest gerade voll von Alternativen zur den gewöhnlichen Hygieneartikeln. Doch was können diese neuen Produkte überhaupt und warum kommen sie jetzt zuhauf auf den Markt? Ich habe eine Übersicht recherchiert von nachhaltigen Menstruationsprodukten.

Die Negativ-News um Tampons und Binden reißen nicht ab. Kein Wunder, denn es schockiert, wenn man liest, dass gewöhnliche Binden und Tampons zu 90 Prozent aus einem Zellstoff-Plastik-Mix bestehen, der nicht nur Weichmacher, Duftstoffe und Chlor, sondern auch Pflanzenschutzmittel (Glyphosat) enthält. Noch dazu ist die verwendete Baumwolle oft genmanipuliert.

Lange Zeit haben wir uns entweder keine Gedanken darum gemacht, oder wussten es schlichtweg nicht. Im Vordergrund stand die Freiheit, für die die Hygieneprodukte stehen. Tampons und Binden waren lange das Zeichen einer Revolution und fast schon einer Freiheitsbewegung der Frauen. Hygieneprodukte bedeuteten, trotz Monatsblutung alles tun und lassen zu können, wie es einem Sinn stand. In die Sauna zu gehen, zu schwimmen oder (für die Mutigen unter uns) weiß zu tragen.

Hygieneprodukte im Wandel

Was ist nun anders? Ich würde sagen, dass sich die Ansprüche und die Zeiten verändert haben. Wir sind uns zunehmend unserer Verantwortung, Gesundheit und der Umwelt bewusst. Monatlich einen großen Müllberg zu produzieren, das Risiko des Toxischen Schocksyndroms einzugehen und uns einer hohen Glyphosatbelastung auszusetzen, lässt sich für eine steigende Anzahl Frauen nicht mehr mit ihren Ansprüchen vereinbaren.

Denn: 17.000 Binden und Tampons verbraucht eine Frau durchschnittlich in ihrem Leben. Das ist ein Müllberg, der nicht mehr zu übersehen ist. Deshalb ist in den vergangenen Jahren ist der Ruf nach Alternativen laut geworden. Das hat altbekannte Hygieneartikel wieder auf den Plan gerufen, aber auch Gründerinnen angespornt, etwas zu entwickeln.

Menstruationstassen sind derzeit der bekannteste Vertreter des „Wandels“. Dabei sind sie alles andere als eine neue Erfindung. Die stammen aus den 30er Jahren aus der Feder von Leona Chalmers, einer amerikanischen Schauspielerin, Autorin und Erfinderin. Sie tüftelte an verschiedenen Materialien herum, bis sie eine Menstruationstasse entwickelte, die aus weichem Gummi bestand, aus vulkanisiertem Gummi (das kennt man heute eher von Autoreifen). Heute sind die Menstruationstassen meist aus Silikon. Doch es gibt noch eine weitere Alternative.

Die Menstruationstasse aus fair gehandeltem Naturkautschuk

Habt ihr schon von Menstruationstassen aus Naturkautschuk gehört? FairSquared, ein nachhaltiger Online-Shop, der sich nachvollziehbaren Produktionsprozessen verschrieben hat, produziert solche. Sie sehen zugegebenermaßen gewöhnungsbedürftig aus. Nichts da mit buntem Silikon, stattdessen „gesund“ anmutendes naturbraun. Nun mag man sich fragen, warum jemand diese doch sehr eigen aussehenden Menstruationstassen kaufen sollte?

Im Prinzip sind sie eine Idee weiter gedacht als die Tassen aus Silikon: Zum einen leistet man als Käufer einen Beitrag für Menschen in ärmeren Regionen. Die Inhaltsstoffe aus diesen Regionen kosten einen Mehrpreis, der aber direkt den Produzenten, Bauern und deren Familien zu Gute kommt. Zum anderen kann man sich darauf verlassen, dass nur mit wenigen, ausgewählten Inhaltsstoffen gearbeitet wird. Die „Zutatenliste“ kurz und übersichtlich ist.

Die Menstruationstassen kosten knapp 15€ und es gibt sie in 3 Größen: S, M und L.

Damit du dich selbst einmal davon überzeugen kannst, haben wir uns zusammen mit FairSquared ein kleines Gewinnspiel ausgedacht. Mehr Infos findest du am Ende des Artikels.

Stoffbinden in schön

Ein weiteres Produkt, das gerade ordentlich die Runde macht, sind die guten alten Stoffbinden. Ich kenne sie noch aus Erzählungen meiner Mutter: Sie berichtete mir von unschönen, unförmigen Unterhosen, die man während der Periode trug. In sie wurde eine austauschbare Baumwollbinde gebunden, die allabendlich gewaschen wird. „Praktischerweise“ waren die Unterhosen weiß bzw. hell – sauber hat man die natürlich im Leben nicht mehr bekommen. Als junge Frau konnte man ohne die Zusatzinformation, dass die Unterhosen gar nicht mehr sauber werden sollten, schnell verzweifeln und Nächte hindurch die Unterhose waschen, waschen, waschen.

Das hat sich zum Glück geändert. Die Bio-Stoffbinden, zum Beispiel von Ellas, sind nicht nur Mehrweg, sondern sehen auch echt niedlich aus:  Geblümt, bunt gemustert und echt modisch. Sie werden nahezu genauso wie reguläre Binden angewendet, nur dass es statt Klebestreifen einen flachen Druckknopf an der Binde gibt, mit dem sie verschlossen wird. Es gibt außerdem Stoffbinden mit Einlage, die die ganze Chose noch sicherer machen sollen. Getestet haben wir sie noch nicht, aber das wird nachgeholt.

Zu kaufen gibt es die Mehrwegbinde auf Erdbeerwoche, einem Online-Shop für nachhaltige Hygieneprodukte. Jede Binde kostet knapp 10-15€.

Menstruationspantys

Haben die schönen Stoffbinden zwar die unförmigen Unterhosen der Vorzeit abgelöst, gibt es Frauen wie mich, die Binden, egal ob nachhaltig oder nicht, einfach nicht mögen. Es bleibt der Gedanke, dass etwas verrutschen könnte, dass man die Binde durch die Hose durch sieht und das Unwohlsein an warmen Tagen aufgrund der Binde zu schwitzen. Hier ist die alles erschlagende Lösung: Menstruationswäsche. Ob Kora Mikino, Pourprées, Thinx, Ooia oder Modibodi, alle diese Marken reduzieren den Müllberg während der Menstruation quasi auf null. Noch dazu sind die Modelle sehr schön.

Denn mal Hand auf’s Herz: Wir machen uns schon um so viele Sachen Gedanken, strugglen mit den Hormonen, PMS, Krämpfen, dass das Wohlfühlen und die Sexyness auch oder gerade während der Periode große geschrieben gehören. Ob mit Spitze oder sportlich, String oder Bademode, Menstruationspantys gibt es mittlerweile in allen Variationen, dass für jede Vorliebe etwas dabei ist.

Wer sich nicht sicher ist, welche von all diesen Marken und Modellen nun die richtige ist, hab ich einen Vergleich geschrieben, der Orientierung bietet.

Bio-Baumwoll-Tampons von Mylily

Definitiv nicht Mehrweg, aber dennoch bemüht um eine bessere Lösung als gewöhnliche Tampons sind Tampons aus Bio-Baumwolle. Die gibt es mittlerweile in nahezu jedem Bio-Supermarkt. So weit, so bekannt. Das Startup Mylily hat die Tampon-Idee aber noch ein bisschen weitergedacht: Als Abo mit unterschiedlichen Größen. Auf der Mylily-Seite kann man sich seine Box mit Bio-Tampons zusammenstellen mit den Größen, die man an den unterschiedlichen Tagen braucht. In jeder Box sind 16 Tampons. Schließt man ein Abo ab, kommt monatlich die neue Box ins Haus geflattert. Preislich liegt die Box bei knapp 4€, je nachdem, ob man einmalig bestellt, oder ein Abo abschließt.

Übrigens: Man kann sich auf der Seite ein kostenloses Probepäckchen bestellen, entweder mit Tampons einer Größe, oder individuell zusammengestellt.

Die Nachteile von herkömmlichen Tampons habe ich oben schon erwähnt, aber die Vorteile von Bio-Tampons möchte ich an dieser Stelle auch erwähnen.

  • Bio-Baumwoll-Tampons sind frei von Plastik. Das heißt, sie sind biologisch abbaubar.
  • Baumwolle ist ein irre saugstarkes Material, das noch dazu hypoallergen ist. Das freut die Allergiker unter uns.
  • Während reguläre Tampons damit werben, erst durch „Silk-Touch“-Oberflächen einen besonderen Tragekomfort zu erreichen, ist Baumwolle ohnehin ein weiches Material, das sich dem Körper anpasst

Werbehinweis: Die Menstruationstassen wurden uns freundlicherweise von FairSquared zur Verfügung gestellt.

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