Modibodi, Thinx, Ooia, Kora Mikino, The Female Company, Sisters Republic oder doch Pourprées? Mittlerweile tut sich eine ganze Menge auf dem Markt der Menstruationsprodukte. Die Entscheidung ist alles andere als einfach. Zeit die Periodenunterwäsche im Vergleich zu betrachten.
Gab es vor wenigen Jahren nur Thinx als Vorreiter auf den Periodpants-Markt, starten mittlerweile deutsche Unternehmen durch. Ich stelle die Periodenunterwäsche im Vergleich gegenüber und fokussiere mich in diesem Artikel auf die Marken, die ich ausprobiert habe. Der Artikel wird laufend aktualisiert.
In meinem Freundeskreis bin ich diejenige, die jedes Menstruationsprodukt testet und schlussendlich die Empfehlungen für das optimale Produkt abgibt. Deswegen erreichen mich nicht selten direkte Fragen wie „Ist Modibodi auch etwas für jemanden wie mich mit einer sehr starken Menstruation?“, „Fühlen sich Menstruationspantys nicht wie eine Windel an?“ und „Ist Period Panty wirklich sicher?“ oder „Welche ist denn nun die Beste?“ Und wie so oft kann ich die Fragen nur so beantworten: Es kommt drauf an.
Deswegen war es nun auch dringend an der Zeit, meine Erfahrungen mit Periodenunterwäsche im Vergleich übersichtlich dazustellen: Modibodi, Thinx, Ooia, Kora Mikino, Sisters Republic und Pourprées im Test.
Inhalt:
Periodenunterwäsche im Vergleich: Preis
Preislich unterscheiden sich die Period Pants nicht großartig. Der größte Unterschied liegt im Versand, da die Thinx aus den USA verschickt werden und gegebenenfalls im Zoll hängen bleiben können. Sowohl Thinx als auch Modibodi, Kora Mikino, The Female Company und Ooia bieten Bundles oder gratis Versand an, sobald ein bestimmter Bestellwert überschritten ist. Die unten aufgeführten Preise sind der jeweils günstigste Preis für eine Period Panty. Es gilt zu beachten, dass höher geschnittene Modelle, Modelle mit teurer Spitze oder besonders saugstarke Ausführungen teurer sein können. Der unten genannte Preis ist lediglich der „Startpreis“.
Modibodi: 21 €, kostenloser Versand aus Großbritannien
Kora Mikino: 33 € zzgl. 5€ Versand
Thinx: 30-35 € zzgl. 8,25 € Versand
The Female Company: 39,90€ zzgl. 3,51€ Versand
Ooia: 37,95 € zzgl. 5 € Versand
Sisters Republic: ab 32€ zzgl. 6,10Versand
Pourprées: 34-44 € zzgl. 2,80€ Versand
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Produktionsort der Menstruationsunterwäsche
Gerade in Zeiten, in denen wir mehr an Nachhaltigkeit denken, ist auch der Produktionsort von Kleidung und Produkten nicht zu vernachlässigen. Es gilt das Motto: Je lokaler, desto besser. Wenn wir uns Periodenunterwäsche im Vergleich anschauen, müssen wir auch darauf achten.
Modibodi
Modibodi produziert in China, betont aber, dass nachhaltige und faire Arbeitsbedingungen bei den Vertragspartnern eingehalten werden und Oeko Tex zertifiziert sind. Nichtsdestotrotz muss man sagen, dass wenn es lokale Alternativen gibt, diese den ökologischen Fußabdruck deutlich verkleinern als wenn man etwas einmal um die Erde schiffen lässt.
Kora Mikino
Die Kora Mikinos werden in Süddeutschland gefertigt, tatsächlich im gleichen Werk wie das nachhaltige Bio-Label erlich Textil. Noch lokaler geht es also kaum.
Thinx
Thinx schreibt, dass sie unter nachhaltigen und fairen Bedingungen in Sri Lanka fertigen lassen. Damit legen die Pantys generell einen weiten Reiseweg zurück.
The Female Company
Sie produzieren in Deutschland, genauer in Süddeutschland und in der EU.
Ooia
Ooia lässt seine Pants in Portugal produzieren.
Sisters Republic
Die Pantys werden in Marokko mit Stoffen und Spitzen aus der Türkei, Portugal und Spanien hergestellt.
Pourprées
Die Pourprées werden, wie der Name schon vermuten lässt, in Frankreich produziert. Vom Weben der Bio-Baumwolle bis zum Nähen geschieht alles in Frankreich.
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Pflege der Periodenunterwäsche
Nach der Benutzung ist vor der Benutzung. Als Thinx als erste Menstruationspantys auf den Markt kam, war ich begeistert. Was mich allerdings nicht vor Freude springen ließ, war die Waschanleitung: nur kalte Handwäsche. Ich habe zwar ein paar Kleidungsstücke, die nur in die Handwäsche dürfen, aber irgendwie störte es mich bei einer Menstruationsunterhose, dass sie nicht in die Waschmaschine sollte. Ich tat es natürlich trotzdem. Und bisher haben sie gehalten, auch wenn bei den ersten von vor 3 Jahren die antibakterielle Beschichtung ihren Geist aufgibt, bedeutet: gerade an warmen Tagen und nach längerer Tragedauer kann es anfangen zu riechen.
Wenn wir Periodenunterwäsche im Vergleich betrachten, finde ich, dass auch die leichte Handhabung bei der Pflege ein Faktor ist.
Modibodi
Die Modibodi Unterwäsche sollte kalt in der Waschmaschine gewaschen werden, nachdem sie wie auch alle anderen Pantys nach dem Tragen ausgespült wurde.
Kora Mikino
Wie auch bei Ooia darf die Kora Mikino bei 40 Grad in die Waschmaschinen.
Thinx
Früher hieß es mal „ausschließlich kalte Handwäsche“, mittlerweile schreiben sie, dass auch die Waschmaschine ok ist. Entweder haben sie die Pants überarbeitet, sodass das Waschen in der Waschmaschine mittlerweile ok ist, oder es klingt halt einfach besser auf der Webseite.
The Female Company
Die getragene Wäsche wird bei 40 Grad gewaschen. Übrigens bietet TFC im Shop auch ein Feinwaschmittel für die Pflege der Pantys an, das hat außer ihnen keiner.
Ooia
Die Ooias dürfen bis 40 Grad in die Waschmaschine wandern.
Sisters Republic
Die Pantys werden nach dem Tragen kalt ausgespült und anschließend bei 40 Grad in der Waschmaschine gewachsen. Bei den Modellen mit Rüschen und Spitzen würde ich empfehlen ein Wäschenetz zu verwenden.
Pourprées
Die Pourprées sollen nach dem Tragen zunächst einmal kalt ausgespült und anschließend in der Waschmaschine bei 40 Grad gewaschen werden.
Periodenunterwäsche im Vergleich: Material
Seit Thinx auf den Markt kamen, hat sich viel verändert. War die Diskussion um Materialien vor 5 Jahren noch nicht besonders groß, hat man sich bei den Thinx mit reinem Synthetik begnügt. Schon nach kurzer Zeit wurde der Ruf nach einer Menstruationspants aus Baumwolle laut, dem Thinx auch recht zügig folgte. Ganz ohne Synthetik ging es aber dennoch nicht, noch dazu verwendet Thinx Nanosilber. Doch wie machen das die anderen Marken? Schauen wir uns die Periodenunterwäsche im Vergleich an: wer macht es am besten?
Modibodi
Es gibt kein Bedürfnis, das Modibodi nicht abdeckt. Es gibt unzählige Schnitte, Muster, Farben, Formen. Für diejenigen mit einer starken Menstruation, bis zu denen, die eine Unterhose für schwache Tage, die schwache Blase oder das starke Schwitzen benötigen. Die Materialauswahl ist entsprechend groß: nachhaltig und faire Baumwolle mit GOTS Zertifikat, Merinowolle bei der Active Wear Range, recyceltes Synthetik, sowie Microfaser-Nylon in den Seamfree Pantys, die besonders dünn, atmungsaktiv und schnelltrocknend sind.
Kora Mikino
Die Pants bestehen aus zwei Schichten, die bis zu 30ml Flüssigkeit aufnehmen können. Zur Referenz: Ein Tampon nimmt etwa 10ml auf. Die hautnächste Schicht besteht aus MicroModal, das es ermöglicht, die Menstruationsflüssigkeit direkt in die darunter liegende, stark saugfähige Lage weiterzuleiten.
MicroModal wird aus Buchenbäumen gewonnen wird. Die Buchen sind aus nachhaltiger und zertifizierter Waldwirtschaft aus Mitteleuropa. MicroModal hat die Kora Mikino ihre seidig-weiche Oberfläche zu verdanken. Es ist atmungsaktiv und transportiert Feuchtigkeit gut nach außen und saugt sich nicht voll.
Thinx
Die Thinx kommen in verschiedenen Ausführungen. Es gibt sie als Synthetik- und Baumwoll-Pants. Sie bestehen aus vier Lagen: eine atmungsaktive Baumwollschicht, eine gerungsbindende Schicht mit Nanosilber, eine saugstarke Schicht und einer flüssigkeitsundurchlässigen Schicht.
The Female Company
Die Pantys von sind zu 95% aus Bio-Baumwolle, 5% Elasthan und somit vegan, das heißt, es gibt kein Material tierischen Ursprungs. Der saugfähige Kern besteht aus vier Lagen: einer Membran mit Wabenstruktur aus Polyester, dem Frottee-Saugkern (89 % Polyester und 11 % Polyamid) und dem Auslaufschutz (100 % Polyurethan). Die Membran enthält Silberchlorid, aber keine Nanopartikel.
Ooia
Die Ooia besteht aus drei Lagen. Die körpernächste Schicht ist Merino und fühlt sich sehr weich an. Die mittlere, saugfähige Schicht ist nicht weiter spezifiziert und enthält Silber, aber kein Nanosilber. Die äußerste Schicht besteht aus einer flüssigkeitsundurchlässigen Membran, die aber trotzdem atmungsaktiv ist. Gerade im Sommer ist das Gold wert.
Sisters Republic
Sisters Republic produziert seine Periodenunterwäsche aus drei Lagen: eine saugstarke Schicht, eine auslaufsichere und ein Schicht aus atmungsaktivem Gewebe aus Nylon und Elasthan.
Pourprées
Die Panties bestehen aus drei Schichten und nehmen je nach Modell unterschiedlich viel Blut auf. Das Obermaterial besteht aus 97% Bio-Baumwolle und 3 % Elasthan. Die Spitzenapplikationen sind französische Spitze. Die Absorptionsschicht ist dreilagig. Sie besteht bei den Modellen Dahlia und Rose zu 46% aus Viskose (Eukalyptusfaser), 48% aus Polyester und 6% aus Polyurethan. Bei der Cattleya besteht sie zu 41% aus Viskose, 51% aus Polyester und 8% aus Polyurethan. Die Lys besteht zu 95% aus Bio-Baumwolle und zu 5% aus Elastan. Die absorbierende Schicht ist 64% Lyocell, 33% Polyester, 3% Polyurethan.
Pourprées verzichten in auf Silber-Nanopartikel, sowie auf weitere Schadstoffe wie z.B. Kupfernanopartikel, Silber oder Zeolith.
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Saugkraft
Das ist die wohl wichtigste Frage beim Vergleich der Periodenunterwäsche: Wie viel können sie aufnehmen und können sie Tampons und Binden ersetzen? Leider muss ich genau hier schreiben: Es kommt drauf an. Wer eine sehr starke menstruation hat, sollte die Periodpants vorerst als Backup benutzen oder zumindest am stärksten Tag öfter checken, ob die Pants ihren Job macht. Da ich keine all zu starke Periode habe, kann ich mit Thinx, Ooia und Kora Mikino alle anderen Produkte ersetzen.
Modibodi
Modibodi hat Modelle, die von wenig Urin bei schwacher Blase bis zur Stärke von 10 Tampons jede Saugstärke abdecken. Die Maximum Absorbency kann 24 Stunden getragen werden bei einer Saugstärke von bis zu 100ml.
Kora Mikino
Kora Mikinos nehmen je nach Modell bis zu 3 Tampons auf.
Thinx
Je nach Modell nehmen Thinx bis zu 4 Tampons auf.
The Female Company
Die Pantys nehmen die Menge von 3 Tampons, 2 Menstruationstassen oder 4 Binden auf.
Ooia
Ooia verspricht bis zu 3 Tampons Menstruationsblut aufzunehmen.
Sisters Republic
Die Pantys kommen in drei Saugstärken, die zwischen einem bis drei Tampons Menstruationsblut aufnehmen.
Pourprées
Je nach Modell nehmen die Pourprées bis zu 4 Tampons auf und sind somit sowohl für die leichte bis zur starken Menstruation. Dahlia ist auch für Wöchnerinnen geeignet.
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Tragekomfort der Periodenunterwäsche
Neben der Saugkraft ist der Tragekomfort enorm wichtig, denn an den Tagen fühlen sich viele von uns eh nicht besonders Wohl in der eigenen Haut. Wenn dann noch etwas verrutscht, zwickt oder einfach nicht richtig sitzt, ist das Desaster vorprogrammiert.
Modibodi
Bei Modibodi hab ich mich fast durch das ganze Sortiment getestet: Bikini-Hose, Badeanzug, Active Brief und Seamfree. Jedes Modell hat seine Daseinsberechtigung und ich liebe es, dass sie sich stark voneinander unterscheiden. Während mir Badeanzug und Bikini-Hose neben einen tollen Tragekomfort vor allem neue Möglichkeiten eröffnen an meinen Tagen baden gehen zu können, ist die Seamfree ein absolutes Phänomen. Sie ist ultra dünn, also wirklich ULTRA dünn, hat aber trotzdem eine starke Saugkraft von bis zu 3 Tampons. Sie wirkt auf den ersten Blick zu klein und beim ersten Anziehen hatte ich die Befürchtung, dass ich sie kaputt mache, da sie kaum über meine Überschenkel hinaus wollte.
Als ich mich dann aber doch reingezwängt hatte, wurde sie Minute für Minute weiter und bequemer. Gerade auf Reisen wird die Seamfree mein Go To Modell sein, da keine andere schneller trocknen wird. Die Active Brief hatte den größten Wohlfühlfaktor für mich, weil sie aus weicher Merinowolle ist und ein angenehmes Hautgefühl gibt. Vor allem beim Sport: Alles sitzt, wie es soll, ohne dass ein Wärmestau entsteht. Besonders das Bündchen mit dem Modibodi-Schriftzug hat es mir angetan.
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Kora Mikino
Die Kora Mikinos haben sich tatsächlich zu meinem Favoriten gemausert. Acht Zyklen hatte ich sie nun im Einsatz. Die Passform passt wirklich perfekt zu mir und sie sind aus dem mit Abstand weichsten Obermaterial: MicroModal von der extrakuscheligen Sorte. Die einzelnen Lagen sind nicht nicht so dick, fairerweise sei aber gesagt, dass eine der Schichten ein wenig knistert. Aber keine Sorge, nicht so, als hätte man eine Tüte zwischen den Beinen und definitiv nicht hörbar für Außenstehende. Der Schnitt der Kora Mikinos trägt sich für mich am besten, vor allem unter Jeans. Nichts zwickt, nichts rutscht, alles bleibt, wo es soll. Große Liebe!
Thinx
Ich liebe die Thinx. Sie tragen sich ein bisschen wie eine gut sitzende Bikini-Hose, vor allem die aus Synthetik. Nachgelegt hat Thinx mit Baumwoll-Pantys, die aber ebenso durch eine perfekte Passform bestechen und neuerdings gibt es ein besonders luftdurchlässiges Modell. Das habe ich allerdings noch nicht getestet. Die Synthetik- und Baumwoll-Pants haben mich allesamt überzeugt, aber an besonders heißen Sommertagen habe ich lieber das Baumwoll-Modell getragen. Denn machen wir uns nichts vor: 4-lagige Unterwäsche macht bei Wärme durchaus einen Unterschied. Aber alles im Rahmen des Erträglichen.
The Female Company
Das Modell „Slip“ trägt sich unheimlich weich auf der Haut. Die Bio-Baumwolle könnte zarter nicht sein, das Gummibündchen drückt und zwickt nirgends. Der hohe Beinausschnitt gefiel mir besonders gut und dass die Panty hinten so hoch geschnitten ist – selbst im Slip-Modell. Die High Waist Version dürfte also wirklich High Waist sein. Die vier Lagen sind gut verarbeitet und geben null Windelgefühl. Selbst unter einer engen Jeans trägt sich die Panty angenehm.
Ooia
Die Ooias haben mich nun 3 Zyklen begleitet. Sie sitzen bequem und sind luftdurchlässig, allerdings empfinde ich sie im direkten Vergleich mit Thinx als recht voluminös. Bei der Bestellung habe ich mich extra ausgemessen, aber die Schnitte fallen so groß aus, dass ich mindestens eine Nummer kleiner hätte nehmen sollen. So trage ich sie nun vor allem an Chiller-Tagen zuhause oder zur Nacht. Unter enge Jeans würde ich sie nicht unbedingt komfortabel tragen können. Gleichzeitig muss ich aber auch erwähnen, dass sich gerade Frauen mit einer starken Menstruation besonders sicher fühlen dürften, da die saugfähige und feuchtigkeitsundurchlässige Schicht bis hoch zum Bündchen gehen. So sollte es auch im Liegen zu keinem Malheur kommen.
Update: Ooia hat sich seit der ersten Generation, die ich bestellt habe, weiterentwickelt. So sind die neuen Modelle deutlich „schlanker“ geworden und fühlen sich nicht mehr so massig an. Besonders an Tagen, wenn man sich in gemütlicher Kleidung am wohlsten fühlt, mag ich die Ooias sehr gern. Im Vergleich zu den anderen Modellen sind sie nach wie vor die voluminösesten, aber es ist ja auch wichtig, dass es Modelle für jeden Geschmack gibt, die sich auch voneinander unterscheiden.
Sisters Republic
Das Herzstück eines jeden Tests ist der Tragekomfort, denn was hilft das beste Hightech-Material und der niedliche Schnitt, wenn man sich nicht wohlfühlt? Ich habe drei Modelle getestet und fand, dass alle gut gesessen haben, nichts verrutschte und ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hatte, es könnte etwas auslaufen. Das Modell „Tonight“ hat bei mir an den Hüften etwas eingedrückt, was zwar nicht unbequem war, aber mit in der Spiegelansicht nicht so gefiel. Da sind bei meiner Figur Pantys, die höher oder tiefer geschnitten sind etwas vorteilhafter. Das ist aber reine Geschmacksache. Was für mich ein Alleinstellungsmerkmal der Sister Republic Unterwäsche ist, sind die verspielten, ausgefalleneren Modelle mit Rüschen und Glitzerborte. Das gibt einem, wenn man seine Tage hat und sich „meh“ fühlt, dann doch einen kleinen Extra-Kick. Man startet den Tag direkt mit einem Lächeln.
Pourprées
Eins vorweg: Ich trage eigentlich nur Unterwäsche, die eher knapp geschnitten ist, also nichts besonders hochgeschlossenes, oft Strings und sportliche Schnitte. Als ich die Pourprées Cattleya aus ihrem niedlichen Geschenkbeutelchen auspackte, hatte ich erst Zweifel: Sie ist wirklich sehr hochgeschnitten. Auch, weil ich quasi keine Spitzenwäsche besitze, hatte ich erst ein „mh, mal gucken“ im Kopf. Aber einmal angezogen war ich dann doch überrascht: wahnsinnig bequem und ungewohnt sexy für eine Menstruationspanty. Unter meiner Jeans lugt sie zwar oben raus, aber hey, bauchfrei trage ich ja eh nie. 😉
Update: Mittlerweile habe ich auch die Modelle Rose und Dahlia getestet. Rose ist deutlich knapper geschnitten als Cattleya und Dahlia. Nichtsdestotrotz ist die Passform nicht zu knapp. Nichts kneift, nichts verrutscht, ich fühle mich mit ihr genau sicher, wie mit Cattleya. Wie auch die Cattleya ist Rose eine gelungene Kombination aus Spitze und Baumwolle. Ganz neu hinzugekommen ist die Dahlia, die vor allem mit ihrer Spitze punktet (Achtung, Wortspiel). Sie ist im Vergleich zur „erwachsen“ wirkenden Rose und Cattleya ein wenig verspielter und wirkt jugendlicher.
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Periodenunterwäsche im Vergleich: Modelle und Farben
Modibodi
Von allen vorgestellten Marken hat Modibodi das mit Abstand größte Sortiment. Einzig Thinx könnten hier noch herankommen. Modibodi hat neben der Menstruations- und Leakproof-Unterwäsche ein eigenes Label für Teenager im Programm, das RED heißt. Außerdem gibt es auf dem australischen Markt auch Produkte für Männer. Der Fokus ist hier auf leakproof, also bei leichter Inkontinenz oder auch nach OPs, wenn man es nicht mehr schnell genug zur Toilette schafft.
Kora Mikino
Bisher gibt es 2 Modelle, ausschließlich in schwarz. Das Unternehmen ist aber auch noch ganz frisch, weitere werden mit Sicherheit folgen.
Update: Genau so ist es auch gekommen. Mittlerweile gibt es zahlreiche weitere Modelle und Farben, wie zum Beispiel ein sanftes Rot, das Spitzenmodell Diane und die knapp geschnittene Selma.
Thinx
Die größte Produktpalette bietet Thinx: Es gibt zahlreiche Schnitte, auch Strings, sowie 4 verschiedene Farben: Schwarz, beige, knallblau und und puder. Dazu gesellen sich mehrere Materialien: Synthetik, Baumwolle und extra luftdurchlässig.
The Female Company
Derzeit gibt es zwei Modelle: Slip mit hohem Beinausschnitt und die High Waist. Sie gibt es in schwarz und in grau.
Ooia
Derzeit gibt es drei Modelle in schwarz und und beige. Aber Ooia hat schon weitere Modelle angekündigt.
Update: Auch hier hat sich einiges getan. Die Ooias haben ein sportliches Modell herausgebracht mit einem glitzernden Bündchen in blau-silber. Dazu gibt es Bademode, Modelle für Teens und Modelle für Blasenschwäche.
Sisters Republic
Es gibt insgesamt 8 Modelle in je drei Saugstärken.und in unterschiedlichen Farben. Dazu noch Bademode und Modelle für Teenager. Hier ist an alle gedacht.
Pourprées
Pourprées gibt es in 4 Modellen, vom feminin-knappen Slip Rose mit Spitze zum hochgeschnittenen Modell Cattleya und dem neuen Modell Dahlia, beide ebenfalls mit Spitze. Zwischen Rose und den beiden hoch geschnittenen Modellen gibt es die limited Edition Lys. Bisher sind sie ausschließlich in schwarz erhältlich.
Fazit: Periodenunterwäsche im Vergleich
Alle von mir getesteten Modelle machen ihren Job und haben mein Leben erleichtert und verbessert. Für diejenigen, die in Deutschland wohnen, ist es in Hinblick auf die Nachhaltigkeit die bessere Wahl, bei Kora Mikino, Ooia, The Female Company oder Pourprées zuzuschlagen, da sie in Europa und im Fall von Kora Mikino und The Female Company Deutschland produzieren. Damit sind die Lieferwege deutlich kürzer als bei Thinx, wo die Produktionsstätte in Sri Lanka liegt und aus den USA verschickt wird. Ganz neu in diesem Vergleich ist Modibodi. Das australische Label produziert in China, aber verschickt aus Großbritannien.
Stichwort Nachhaltigkeit: Einhorn hat eine sehr schöne Übersicht zusammengestellt über den ökologischen Fußabdruck von Menstruationsprodukten. Im Vergleich stehen gewöhnliche Tampons, Binden, Bio-Tampons und Binden, Menstruationstassen und Menstruationsunterhosen. Der klare Sieger: Menstruationspants (dicht gefolgt von Menstruationstassen).
Preis
Der am häufigsten genannte Kritikpunkt von Periodpants ist der Preis. Ja, die Anschaffung ist nicht günstig, allerdings kann man schon mit 2-3 Periodpantys durch den Zyklus kommen, vorausgesetzt man mag Handwäsche zwischendurch. Rechnen wir mal mit 2 Pants und gehen von regulären Tampons im 56er-Pack aus aus bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 190 Tampons im Jahr, würden sich die Kosten für 2 Pants nach etwa 4 Jahren ausgleichen. Keine Frage, Tampons sind günstiger, auch Menstruationstassen. Es bleibt also eine Abwägung, was für einen am komfortabelsten ist.
Wenn wir Periodenunterwäsche im Vergleich betrachten, nehmen sie sich alle preislich nicht viel. Es gibt günstigere auf dem Markt, da zum Beispiel auch Primark mittlerweile welche anbietet. Hier lohnt sich aber ein Blick auf die verwendeten Materialien.
Für mich sind Periodpants der ultimative Gamechanger und ich nutze kein anderes Produkt mehr, zumal der Einstiegspreis von Modibodi bei 21 Euro liegt und somit deutlich unter dem Preis der in Europa produzierten Period Pantys. Es lohnt sich bei The Female Company und Sisters Republic reinzuschauen, da sie spannende Spar-Pakete haben, mit denen man richtig sparen kann. Letztgenannte haben übrigens auch Sparangebote für Student:innen.
Bleibt noch die Frage: Welche Marke soll ich kaufen? Preislich nehmen sich alle nicht viel. Nachhaltiger als andere Menstruationsprodukte sind sie alle, auch wenn man den lokalen/regionalen Produkten den Vorrang geben sollte. Wer besonders starke Blutungen hat, wird mit den Maximum Absorbency Produkten von Modibodi und Thinx glücklicher als mit denen der europäischen Vertreter, die bei 3-4 Tampons an ihre Grenzen stoßen. Wobei hier erwähnt sei, dass Pourprées nun mit Dahlia ein Modell haben, das für starke Blutungen und für Wöchnerinnen geeignet ist.
Tragekomfort
Bleibt also als ausschlaggebendes Kriterium der Tragekomfort. Für meine Figur passt die Kora Mikino am besten, im „Sexyness-Gefühl“ ist die Pourprées mein Ding, für sportliche Aktivitäten wird es die Modibodi Active Brief oder die hochgeschnittene Panty von The Female Company werden. An Tagen, an denen ich mich ein wenig „extra“ fühle werde ich zu Sisters Republic greifen. Aber wie ihr merkt ist es eine sehr persönliche Präferenz. Es gilt also: ausprobieren! Denn auch in puncto Sicherheit gilt: Ihr kennt euren Körper und eure Menstruation am besten. Tastet euch am Anfang ran und habt vorsichtshalber ein Backup dabei, bis ihr euch sicher mit dem quasi Free-Bleeding fühlt.
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Werbehinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Solltest du etwas über einen dieser Links kaufen, erhalte ich eine kleine Provision ohne Zusatzkosten für dich. So erhalte ich meinen Blog.
SHESPECT e.V.
12. Mai 2021 at 18:42
Sehr geehrtes Team von Schnitzel und Schminke,
die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung verteilt ihre Broschüre „Das kleine Körper-ABC“ millionenfach an Schulen und stellt Mädchen für die Menstruation ausschließlich Tampons und Binden vor – Menstruationsunterwäsche findet gar keine Erwähnung. Darüber hinaus werden dort sexistische und frauenfeindliche Ansichten verbreitet, wie beispielsweise der Mythos des „Jungfernhäutchens“.
Daher haben wir als Verein SHESPECT e.V. eine Petition gestartet, damit die Broschüre zurückgerufen und überarbeitet wird. Die Texte dazu hat die Autorin Christina Mundlos verfasst.
Es ist uns wichtig, dass Mädchen richtig aufgeklärt werden und ihnen das Wissen vermittelt wird, dass sie Menstruationsunterwäsche verwendet können.
Daher bitten wir Sie, unsere Petition zu unterstützen und sie auch zu verbreiten.
Der Link zur Petition lautet: http://www.change.org/jungfernhäutchen-mythos
Mit freundlichen Grüßen
Lisa Keil, Mediengestalterin
Christina Mundlos, M.A., Soziologin & Autorin
Sebastian Tippe, Diplom-Pädagoge, Autor
Miriam
31. Mai 2021 at 8:32
Hallo! Hast du schon die Taynie Slips getestet? Von denen habe ich kürzlich zum ersten Mal gehört.
Svenja
18. Juni 2021 at 13:06
Hi Miriam, die habe ich noch nicht getestet, aber ich kümmere mich mal drum 😉